Bericht Challenge International de Genève vom 21.-23.Januar 2022
Unvorstellbar, bereits 3 Monate vor dem Wettkampf hatte unser Cheftrainer unser Team für die Meisterschaften in Genf voranmelden müssen. Er spekulierte mit 8 Teilnehmern. Insgesamt versuchten am vergangenen Wochenende 10 Schwimmerinnen und Schwimmer des STL an diesem Event (Ivänt) ihren Leistungsstand zu überprüfen.
Maayana Wagner, Tamara Näf, Lucyna Wasowicz, Jaël Jost, Gian Germann, Joaquin Schulz, Ian Schmidiger, Sorino Stöckli, Oliver Hummel, Péter Kopacsi nahmen am CIG teil. Ziel von dieser Teilnahme war es, sich für die kommenden Langbahnschweizermeisterschaften zu qualifizieren. Bereits am Vortag reiste unser internationaler STL Schwimmer (die Hummel) aus Deutschland an. Der Rest des Teams stiess am Freitagmorgen dazu, ausser Jaël die streberhaft lieber in die Schule ging (hahaha).
Es ging top los. Sowohl Lucyna (50 Rü & 50 De), Maayana (50 Rü & 50 De) und Gian (50 Rü) qualifizierten sich für den Halbinal der am Folgetag ausgeragen wurde. Im Duell um den schnellsten 50m Freistil Schwimmer der Jungs setzte sich mit Abstand Schmidi (25.25 Sekunden) vor Schoggi (25.71) durch, der wiederum dicht gefolgt von Péter (25.74).
Die bereits seit Dezember angeschlagene Lucyna spürte am ersten Wettkampftag Schmerzen im unteren Rücken, dennoch versuchte sie im Wasser die Schmerzen so gut wie möglich zu unterdrücken. Nach ca. 4:32.12-stündigem Aufenthalt im Spital HUG (Hôpital Universitaire de Genève), einem Röntgenbild, einer Partie Russian Bank, einem angegessenen Käse auf dem Tisch vom Patienten vor ihr, einer nicht enden wollenden Wartezeit im erstens Wartesaal und zweitens im Krankenbett, war die Diagnose nach wie vor unklar. Die Ärztin erlaubte ihr, dass sie unter Schmerzmitteln weiterhin am Wettkampf teilnehmen könne. Es war aber unvermeidbar, dass sie letzten Endes, vernünftigerweise, ihre Finalteilnahme an den Nagel hängte. Nutzniesserin dieser Absage: Tami, welche auf Grund Lucynas Abmeldung in den Final rutschte. Nach dem ersten Wettkampftag verabschiedeten sich bereits Sorino und Ian, welche für die 50 Meter Strecken nach Genf gereist waren. Trainieren Jungs, dann reicht es auch bald für 100m J
Wie üblich begann der 2. Wettkampftag mit dem Einschwimmen, nachdem die Schwimmer zuvor im Hotel üppig gefrühstückt hatten. Wettkampfbeginn war 9:00 Uhr. Nebst den vielen Schweizer Clubs, die im Wasser ihr bestes gaben, waren auch die Schwimmregion Ostschweiz (ROS) dabei, sowie das Trainingsleistungszentrum CST (Centro Sportivo Tenero, mit Noè Ponti - aka Neo Ponit-, der mit Richard Georgiev trainiert), diversen Olympioniken Italiens, Tschechiens und der Schweiz. Nach den Vorläufen gab es eine Mittagspause, in welcher die Schwimmer sich auf ihre Hotelzimmer zurückzogen, denn die Finals und Halbfinals standen ab 17:00 auf dem Programm. Zwischenhighlight vom STL, Auftritt JJ. Sie vervollständigte die STL Crew von Genf. Sie feuerte die STL Schwimmer im Nachmittags-Abschnitt tatkräftig an und nutze die Gelegenheit sich für ihr Rennen am nächsten Tag einzuschwimmen. Auch dieser Tag war erfolgreich mit diversen Finalteilnahmen gekrönt worden.
Highlight für die Schwimmer und vor allem Schwimmerinnen: bereits das zweite Mal kamen sie in den Genuss unmittelbar neben dem CST-Team, mit Noè, zu Abend zu essen. Ein mit Spannung geladenes Abendessen, mit vielen Blicken zu den anderen Tischen, lustigen Kommentaren zu Handy-Hintergrundbildern, welche mit den Schwimmern nebenan grosse Ähnlichkeit hatten und einem Kommunikationsproblem, was das Wasserbestellen anbelangte, mit der Kellnerin. Später hiess es bald Nachtruhe, denn der letzte Wettkampftag stand bald vor der Tür. Lucyna und Joaquin hatten sich bereits beim Hallenbad verabschiedet, für sie war das Abenteuer Genf bereits zu Ende.
Am letzten Tag hatte Maayana einen kleinen Marathon vor sich. Sie startete zwei Mal über 100 Rücken (Vorlauf und Final B, mit Tamara Näf), im 50 Delfin Final und zwei Mal über 100 Delfin (Vorlauf und Final C). Leider konnte sie nicht an ihre Bestmarken heranschwimmen. Wie sich später herausstellte, hatte sie sich zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich schon mit Covid angesteckt. Jaël wollte über die 100 Delfin versuchen eine Limite für die Langbahn SM zu erreichen. Sie hatte sogar zwei Chancen, denn sie hatte sich im Vorlauf für den Final qualifiziert. Leider reichten jedoch ihre Leistungen noch nicht ganz für die Limiten aus. Wir hoffen, dass sie in einem Monat, am HI-Point Meeting (5./6. März, im Anschluss an die Intensiven Trainingstage) ihr Ziel erreicht.
Gian, der seinen Genf-Ausflug durch seine überragenden Leistungen in seinen beiden 50m Rücken Rennen verlängerte, konnte sich den Sonntag morgen erholen. Er sollte erst am Nachmittag zum Finale zum Einsatz kommen. Derweil durfte sein Zimmergenosse, Oliver Hummel, seine Fähigkeiten im Wasser zu besten geben. Er startete über 200 Lagen und qualifizierte sich für das Finale. Über 100 Deflinn blieb er mit 2 Zehntel knapp unter seiner Bestzeit von 1:01.5, dafür hatte es über 50 Freistil auf eine neue Bestmarke gereicht: 26.07, über 4 Zehntel Bestzeit. Bravo!
Die Krönung des Tages war das Rennen von Gian. 50 Rücken. Ausgeschlafen und voll aufgepumpt, um abzuliefern stand er bereit. Mit 28.38 als Bestzeit war er angereist. Quasi egalisiert mit 28.36 kommt er als 11. ins Halbfinale und erreicht dort mit einer Spitzenzeit von 28.16 619 LEN Punkte. Viel wichtiger aber: er schafft es als 8. Ins Finale! Unglaublich aber war, genau dort schafft er nochmal das Kunststück sich zu verbessern. Er hatte sehr grosse Ziele. Eine Zeit unter 28:00 sollte er schon packen. Das Renne geht los, super Start, tolle Unterwasser-Phase, etwas unruhig bei den Zügen, aber er hat einen Top Speed drauf. Anschlag. Man sieht nur Wasser in die Luft spritzen. Die Zeit: 27.78! Bravo Gian!!! Einen Platz macht er noch gut und landet auf dem 7. Platz.
Die lange Heimreise mit dem Zug nutzen die meisten zum Entspannen, Schlafen oder Spielen. Ein langes, aber erfolgreiches Wochenende für den STL. Wir freuen uns auf mehr, mehr Bestzeiten, mehr Gänsehaut Momente, mehr gemeinsame Erlebnisse und sind gespannt, wo uns die Reise in dieser Saison noch hinführt.
Sascha Silva