Neuer Schweizer Allzeit-Jahrgangsrekord über 200 m Freistil bei den 11-jährigen Knaben durch Nino Grob vom Swim Team Lucerne
Wenn Nino Grob zum Wettkampf antritt, gibt es einen Medaillenregen für das Swim Team Lucerne in seiner Altersgruppe – das ist schon fast zur Gewohnheit geworden. Regelmässig führt er die Jahresbestenlisten seines Jahrgangs in der Schweiz über verschiedene Stile und Distanzen an. Doch am 5. September 2020 schaffte der Elfjährige beim Speed-Meet in Aarau etwas ganz Besonderes: Mit einer Zeit von 2:20.69 über 200 m Freistil holte er sich den Schweizer Allzeit-Jahrgangsrekord bei den 11-jährigen Knaben. Den bisherigen Rekord (2:20.90) unterbot Nino um 21 hundertstel Sekunden.
Das ganze Swim Team Lucerne jubelt und gratuliert Nino zu diesem grossartigen Erfolg! Seit den unvergesslichen Rekorden unserer heutigen Starters- und Rookies-Trainerin Corinne Meier war dies keinem STL-Schwimmer und keiner STL-Schwimmerin mehr gelungen. 2008 erschwamm Corinne, damals noch für den SV Emmen startend, über 50 m Brust bei den 15-jährigen Damen und 2009 bei den 16j-jährigen Damen die noch heute gültigen Schweizer Allzeit-Jahrgangsrekorde.
Aus diesem Anlass haben wir Nino ein paar Tage später interviewt:
Nino, herzlichen Glückwünsch zum Allzeit-Jahrgangsrekord über 200 m Freistil! Am Basler Cup am 22. August 2020 hast du den Rekord mit einer Zeit von 2:22.51 noch verpasst. Wie hast du es geschafft, diese Topzeit innert zwei Wochen nochmals um 1.82 Sekunden zu verbessern?
Nino: Ich habe alle Trainings besucht, weil ich unbedingt den Rekord schwimmen wollte. Im Training habe ich mich dann auf die Wenden konzentriert. Vor allem habe ich mir antrainiert, nach den Wenden nicht gleich zu atmen.
Wie ist dein Wettkampftag am 5. September 2020 in Aarau genau abgelaufen? Hattest Du geplant, die alte Rekordzeit anzugreifen und dich anders oder gezielter vorbereitet als auf andere Wettkämpfe?
Nino: Ich habe mich aufgewärmt und ging danach sogleich einschwimmen. Danach konzentrierte ich mich auf meine Rennen. Beim 50 m Freistil-Rennen wollte ich noch etwas Kraft sparen, habe also keine Bestzeit geschwommen. Direkt vor dem Start des 200m Freistil-Rennens war ich weniger nervös als in Basel.
Wie ist es dir während des Rennens gegangen? Hast du gemerkt, dass es gut läuft?
Nino: Während des Rennens war ich unsicher, ob es reichen wird. Ich habe mich jedoch gut gefühlt und das Schwimmen ging super. Ich habe erst im Ziel gemerkt, dass es gereicht hat.
Wie hast du dich gleich nach dem Anschlag im Ziel gefühlt, als du deine Zeit auf der Ergebnistafel gesehen hast?
Nino: Da ich normalerweise eine Brille trage, sehe ich die Zeiten auf der Tafel gar nicht. Zuerst habe ich zu Axel geschaut. Er und alle anderen vom STL haben gejubelt. Da fühlte ich mich mega glücklich und erleichtert.
Wie war die Stimmung im Team?
Nino: Alle haben mir gratuliert und alle hatten sehr Freude. Meine Schwester Linn war auch mega happy. Axel war sehr stolz auf mich. Mein Vater Bertrand hat mir gratuliert und mir gut zugeredet. Meine Mama Fränzi hat sogar ein bisschen geweint vor Freude.
Wie hast du diesen Erfolg gefeiert?
Nino: Zuerst durfte ich im Spielwarenladen Türmli etwas aussuchen. Ich wählte eine Mega Nerf aus. Das habe ich mir schon lange gewünscht und meine Mama war immer dagegen. Danach fuhren wir zu meinen Grosseltern und feierten. Zum z'Nacht gab es noch Omeletten.
Sicherlich ist dieser Allzeit-Jahrgangsrekord über 200 m Freistil dein bisher grösster sportlicher Erfolg. Kannst du dich an andere besonders schöne Momente in deiner bisherigen Schwimmer- oder Sportlerkarriere erinnern? – Du bist ja auch begeisterter Mountainbiker, Skilangläufer und warst früher auch im Geräteturnen.
Nino: Ich habe mich auch über die Jahrgangsbestzeiten immer gefreut. In einem Langlaufrennen wurde ich einmal Erster, das war auch super. Bei meinem ersten Mountainbikerennen fuhr ich auf den 3. Platz. Jetzt fahre ich aber keine Mountainbikerennen mehr. Im Geräteturnen holte ich nie eine Medaille. Meine beste Rangierung war der 4. Platz und ansonsten holte ich einige Auszeichnungen.
Wie bist du eigentlich zum Schwimmsport gekommen? Seit wann schwimmst du beim STL und wie oft trainierst du pro Woche?
Nino: Ich mache alle Sportarten gerne. Früher habe ich noch verschiedene Sportarten gleichzeitig gemacht. Im Wasser war ich jedoch immer besonders gerne. Im Jahr 2016 habe ich in Hongkong mit Schwimmtrainings angefangen, einmal pro Woche. Im Januar 2017 bin ich dann dem STL beigetreten und habe sogleich viel trainiert. Es war auch einfach, da ich mit meiner Schwester mitgehen konnte. Heute trainiere ich fünf- bis sechsmal in der Woche in der Gruppe Future.
Welche Lagen schwimmst du am liebsten? Liegen dir eher die langen oder kurzen Strecken?
Nino: Ich schwimme alle Strecken gerne, doch 100 m, 200 m und 400 m sind meine Lieblingsdistanzen. Und am liebsten schwimme ich Freistil und Brust. Rücken schwimme ich nicht ganz so gerne.
Bleibt neben dem Schwimmsport noch Zeit für anderes, z.B. weitere Hobbys?
Nino: Von Frühling bis Ende November gehe ich dienstags abends ins Bike-Training. Am Wochenende spiele ich mit meinem Bruder Micha, Grossvater Otto oder im Juniorentraining im Sommer noch Golf. Am Wochenende und in den Ferien gehe ich auch oft biken mit Freunden oder meiner Familie.
Du bist jetzt in der 6. Primarklasse. Wie kannst du die Schule mit der Vielzahl der Trainingseinheiten in einer Woche und den Wettkämpfen an den Wochenenden vereinbaren?
Nino: Am Mittwochnachmittag mache ich selten mit meinen Freunden ab. Das mache ich mehr am Wochenende. Dann mache ich meine Hausaufgaben, falls wir welche bekommen haben, oder ich übe etwas. Wir haben aber sehr selten Hausaufgaben. Die Schule stresst mich nicht so. Für die Prüfungen lerne ich nicht so viel. Mein Ziel ist es, im nächsten Sommer die Sportschule zu besuchen.
Was gefällt Dir am besten beim Swim Team Lucerne, was vielleicht weniger?
Nino: Wir haben sehr gute Trainer im STL und auch der Teamgeist ist super. Ich gehe immer sehr gerne in die Trainings.
Vielen Dank, Nino, für dieses interessante Interview. Wir wünschen dir und dem ganzen STL weiterhin viel Erfolg und Freude am Schwimmsport!
Claudia Köhler, 15.10.2020