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Wettkampfbericht Huber Mehrkampf-Cup 2020 in Suhr

Der Huber Mehrkampf-Cup war für die meisten der Schwimmer ein sogenannter Trainingswettkampf, denn er schliesst eine intensive Trainingsperiode (direkt nach dem 2-wöchigen Trainingslager in Tenero) ab und zeigt auf, auf welchem Trainingsniveau/Auslastungsniveau, beziehungsweise auf welchem Erholungsgrad sich die Athleten befinden.

Für diejenigen, welche nicht mit im Lager dabei sein konnten, war es die letzte offizielle Möglichkeit, nochmal an einem Wettkampf teilzunehmen. Was aber für alle gemeinsam war an diesem halben Wettkampftag, es war der Abschlusswettkampf einer ziemlich ausserordentlichen Saison für das Swim Team Lucerne.

Bereits vor dem ausgemachten Treffpunkt um viertel nach sieben in der früh, hatten einige den Standort des Schwimmbades in Suhr bereits gefunden und sich einem Schnell-Fiebermess-Test gestellt, denn sonst durfte man als Teilnehmer nicht auf das Badiareal. Zuschauer waren erlaubt, jedoch nur bis zu einem gewissen Bereich ohne Schutzmasken. Wollte man die Kids von näherem sehen und anfeuern, musste man sich wie in den öffentlichen Verkehrsmitteln, durch eine Schutzmaske unterhalten.

Petrus belohnte die Wettkampforganisation, welche ganze Arbeit geleistet hatte, mit einem herrlichen Wetter. Auch die Schwimmer fanden das Wetter fantastisch, allerdings wehte ab und an ein kühles Windchen, was die Trainer wiederum sensationell fanden. Die STL Athleten jedoch fanden zwar die angenehmen Wassertemperaturen von über 25 Grad toll, individuell gab es dennoch Schwimmer, welche fröstelten. Das Training nur in der Halle hat halt nicht nur Vorteile und mit den bombastischen Wetterverhältnissen des vorangegangenen Trainingslagers, konnten die Kids nicht «abgehärtet» werden.

Nichts desto trotz Überzeugten die Schwimmer mit sehr guten Ergebnissen und mit überraschend vielen persönlichen Bestzeiten. Ein Highlight war das 200m Delfin Rennen, bei dem eigentlich 3 Damen hätten starten sollen. Nach der Anmeldung beim Startordner und kurz vor dem Start des für viele anstrengendsten Rennens steht allein auf weiter Flur bloss: Jael Jost. Was mit ihren Kontrahentinnen passiert war weiss noch immer niemand, doch der Veranstalter entschliesst kurzerhand, die einzige Dame mit den 3 Herren starten zu lassen.

Die Startaufstellung wird neu erklärt und auch die Herren sind jetzt bereit. Startpfiff. JJ (wie Jael von ihren Teamkameraden genannt wird) erwischt einen sehr guten Start und kontrolliert ihr Tempo. Sie weiss, dass das Rennen lang ist und mit jedem Zug anstrengender. Nach 100m sieht alles top aus, doch jeder 200m Delfinschwimmer weiss, jetzt erst beginnt das Rennen, der mentale Kampf zwischen Muskeln, Willensstärke, Atmung… «BEINE…AUSATMEN», schreit es vom Beckenrand. Gefühlt der ganze STL steht - ungeachtet des Schutzkonzeptes und mit späterem «Zämmeschiss» der Verantwortlichen – hinter, beziehungsweise neben JJ und führt sie lauthals an.

150m Wende. Jael gönnt sich einen letzten Verschnaufer an der Wende und stösst sich ab in Richtung der bevorstehenden letzten 50 Metern. Die Züge werden länger, die Geschwindigkeit nimmt ab, die Arme immer schwerer und der Kopf taucht nunmehr eher jedes Mal auf, statt, wie die Trainer immer sagen, im 2er Zug. Egal. Überleben. Ankommen. Mit sensationellen 2:57 schlägt JJ nach einem sehr anstrengenden, aber bravourös gemeisterten Rennen an. Gratulation Jael! Doch Halt…! Das Rennen ist noch nicht zu Ende. Das ganze STL Team schreit weiter: «Hopp, Hopp», aber nun nicht mehr für JJ sondern für Nico Bürkli, welcher sich als Ziel gesetzt hatte 200m Delfin an einem Wettkampf zu bewältigen.

Im Trainingslager in Tenero war sein Ziel gewesen, sich für diese 200m Delfin vorzubereiten. Er musste sogar in einem Training die 200m Delfin schwimmen, quasi als Hauptprobe. Da hatte er es knapp nicht unter 4 Minuten geschafft. Jetzt war aber Premiere. Spot on you. Der einzige noch im Pool. Die Zeit läuft gnadenlos weiter. Sichtlich kämpft auch Nico mit jeder Faser um jeden Millimeter, den er absolviert und schlägt in persönlicher Bestzeit, in 3 Minuten und 52 Sekunden an. Podest Platz, denn es gab lediglich 3 Herren. Aber das ist egal, jeder der 200m Delfin schwimmt ist ein Sieger und dass kann einem niemand nehmen. Nochmals Bravo Jael und Nico.

Sensationell waren aber auch die Finalqualifikationen von Nino und Joaquin. Beide konnten im Final überzeugen und holten sich als Siegesprämie eine Gameplay… äh, ich meine eine 50 Franken Note. Ferner qualifizierten sich Melia, Shayenne, Anamay und Amelie in der Nachwuchssparte, so wie Richard und Lucyna (forfait) bei der Elite.

Herzlichen Glückwunsch zu allen erreichten Bestzeiten an dieser Stelle von den Coaches.

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 Bleistift Sascha